Das neue Institute for Sustainability Leadership der Universität Cambridge ist kein Gebäude nach üblichen Standards. Aber es muss zum Standard werden.
Der Klimawandel ist größer als eine Person, größer als ein Gebäude, größer als eine Community.
Er ist sogar größer als eine ganze Nation. Nur gemeinsam können wir das Schicksal unseres Planeten neu gestalten. Genau das ist die Zukunft, zu der das Institute for Sustainability Leadership der Universität Cambridge inspirieren will.
Der Hauptsitz des Instituts im Entopia Gebäude in Cambridge wurde von Grund auf saniert. Dabei nutzte ISG gemeinsam mit dem CISL einen weltweit einzigartigen Ansatz, um die in den 1930ern erbaute ehemalige Telefonzentrale in ein Nachhaltigkeitszentrum ohne nennenswerten CO2-Ausstoß zu verwandeln. Das Gebäude sollte das Zentrum für die klügsten Köpfe der Universität Cambridge werden, von dem aus sie netzwerken, zusammenarbeiten und Veränderungen anstoßen sollten.
Das Entopia-Gebäude wird der Universität Cambridge dabei helfen, ihre Ziele in Bezug auf den Klimawandel und die Nachhaltigkeit der gebauten Umwelt zu erreichen. Alleine kann die Universität das Ziel aber nicht erreichen - deshalb gibt CISL den Entwurf weiter, damit auch andere auf Net Zero Carbon hinarbeiten können.
Mit seinem Sitz in Cambridge setzt CISL neue Maßstäbe für niedrigen Energieverbrauch, Kohlenstoffemissionen und Auswirkungen auf natürliche Ressourcen sowie für Benutzerfreundlichkeit und Wohlbefinden.
Wie die Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP26) im Jahr 2021 gezeigt hat, ist es an der Zeit für mutige, kollektive Maßnahmen gegen den Klimawandel – und in Cambridge, Großbritannien, arbeitet die CISL daran, genau diese Pläne umzusetzen.
Unser neueste Studie "Sustainable Buildings Monitor: Die neue Nachhaltigskeitsbewertung", zeigt am Beispiel Großbritanniens wichtige und ungenutzte Entwicklungsmöglichkeiten. Entscheidungsträger in der Immobilien- und Bauindustrie sollen dazu ermutigt werden, sich der Diskussion anzuschließen und den Aufbau widerstandfähiger Gemeinschaften im lokalen Markt voranzutreiben
Die COP26 brachte die Welt zusammen, um den Klimawandel zu bekämpfen und einen Weg für die Zukunft unseres Planeten zu finden. In dieser Zukunft spielt die bebaute Umwelt eine entscheidende Rolle. Ein Viertel aller CO2-Emissionen stammt aus dem weltweiten Gebäudebestand, und die Weltgemeinschaft muss den Energieverbrauch von Gebäuden um über 80 % senken, um die Net-Zero-Carbon-Ziele zu erreichen.
Es braucht ein Umdenken, um einen solch dramatischen Wandel zu erreichen. Gemeinsam mit CISL tut ISG genau das und verwendet einen einzigartigen Ansatz, um eine ehemalige Telefonzentrale aus den 1930er Jahren in der Regent Street 1 in Cambridge in ein umweltfreundliches Bürogebäude umzuwandeln, in dem CISL nach Lösungen für die weltweiten Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit suchen wird. Das nachgerüstete, nachhaltige Bürogebäude - bekannt als The Entopia Building - ist die Vision der Gründungsdirektorin von CISL, Dame Polly Courtice. Es wird die Mitarbeiter von CISL in Cambridge unter einem Dach vereinen und ein dynamisches, virtuelles Hub für das 20.000 Personen umfassende, globale Netzwerk von Unternehmen, Alumni und Partnern bieten.
Da 80 Prozent der Gebäude, die im Jahr 2050 in Großbritannien existieren werden, bereits gebaut sind, müssen wir sie unbedingt auf den neuesten Stand bringen, wenn wir die Net-Zero-Carbon-Ziele erreichen wollen. Das ist eine enorme Herausforderung, aber mit einer prognostizierten Einsparung von 80 % der Kohlenstoffemissionen über die gesamte Lebensdauer zeigt die Nachrüstung des Entopia-Gebäudes im Vergleich zu einer Standard-Bürosanierung, was möglich ist und was letztendlich in Gebäuden auf der ganzen Welt zum Standard werden muss
„Es ist zwingend erforderlich, dass Modernisierungen nach diesen Standards zur Norm werden, wenn wir einen klimaneutralen-Gebäudebestand erreichen wollen.“
„Die Tatsache, dass das Entopia-Gebäude in den 1930er-Jahren erbaut wurde und unter Denkmalschutz steht, wird dazu beitragen, den Mythos zu zerstreuen, dass es unmöglich ist, denkmalgeschützte Gebäude klimafreundlich zu gestalten. Herausforderungen bleiben bestehen, aber dieses Projekt zeigt, dass es möglich ist, sie zu überwinden.“
Peter Kelly, Group Director of Sustainable Operations, ISG
Was das Team jedoch bei der Entkernung des Gebäudes entdeckte, erforderte ein Überdenken der Gebäudedämmung. "Wir fanden Asbest und mussten Sanierungsarbeiten durchführen, bevor wir mit dem Umbau beginnen konnten, was sich natürlich auf die Anfangsphase des Projekts auswirkte", sagt Peter Kelly. "Das Gebäude wies auch Mängel in der Statik und beim Brandschutz auf, die Reparaturen erforderten. Daneben musste die Gebäudehülle erhalten bleiben.
Um die vom WELL-Gebäudestandard geforderten Luftqualitätstests zu erfüllen, war es von entscheidender Bedeutung, die Staubentwicklung auf ein Minimum zu beschränken, weshalb das Team externe Schneidestationen einrichtete und Staubsauger als einziges Mittel zur Staubbeseitigung auf der Baustelle vorsah. COVID-19 verursachte ebenfalls Schwierigkeiten: „Wir haben Technologie eingesetzt, um während der Pandemie digital auf die Baustelle zuzugreifen“, beschreibt Donatella. „Da wir aus der Ferne auf jeden Raum im Gebäude zugreifen und den Fortschritt überprüfen konnten, konnten wir den Kunden über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden halten.“
Um die große Herausforderung zu bewältigen, musste das gesamte Projektteam an einem Strang ziehen. So stellte ISG sicher, dass jede Entscheidung mit Blick auf die ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele des Projekts getroffen wurde.
„Die Vision des Entopia Gebäudes ließ sich nur durch starke Führung und enge Zusammenarbeit aller Beteiligten erreichen. Dabei mussten die Nachhaltigkeitsziele stets ganz oben auf der Liste stehen. Um sie tatsächlich zu erreichen, mussten wir ständig Innovationen liefern, dabei aber keine Kompromisse bei den Kosten, der Qualität oder dem Zeitrahmen eingehen. Wir hoffen, dass dieses Gebäude ein Beispiel wird, wie die Gebäude der Welt bei der Erreichung des 1,5-Grad-Ziels entsprechend dem Pariser Abkommen helfen können.“
Prof. John French, Senior Advisor, CISL
„Die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft bildeten die Grundlage des Projekts“, erklärt Peter. „CISL spendete Möbel an örtliche Einrichtungen, wodurch 21.000 kg CO2-Emissionen vermieden und 21.600 kg Abfall nie auf der Mülldeponie landeten.“ Mehr als 350 wiederverwendete LED-Leuchten wurden in die neuen Räumlichkeiten integriert, ein wunderschöner Empfangstresen aus dem Londoner Copyright-Gebäude restauriert und Stahl aus einem Filmstudio zur Installation der Photovoltaik-Anlage verwendet.
Durch die Verwendung biologisch abbaubarer Materialien und die Arbeit, die ISG und das gesamte Projektteam in die Entwicklung neuer Möglichkeiten zur Wiederverwertung der Stoffe investiert haben, ist das Entopia-Gebäude auf dem besten Weg, als erstes Gebäude der Welt mehrere Zertifizierungen für Nachhaltigkeit zu erhalten. Darunter die BREEAM-Zertifizierung (hervorragend), die Well-Zertifizierung (Gold) und den Passivhaus-Sanierungsstandard EnerPHit" - ein Novum für ein Gebäude dieser Größe.
Der neue Hauptsitz von CISL ist ein hervorragendes Beispiel für innovative Nachhaltigkeit und zeigt, wie ein bestehendes Gebäude so umgestaltet werden kann, dass äußerst energieeffizient im Betrieb ist und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden seiner Nutzer bringt. Dabei wurden beispielsweise Wärmebrücken und Wärmeverluste reduziert, die Räumlichkeiten für Hightech-Videokonferenzeinrichtungen und digitale Plattformen für die Zusammenarbeit ausgerüstet. So können die Menschen, wo immer sie sich auf der Welt befinden, zusammenarbeiten. Das Wohlbefinden spielt in allen Bereichen eine große Rolle, mit offenen Arbeitsbereichen und Zugang zu frischer Luft, natürlichem Licht und einem Thermostat.
Bis zum Jahr 2050 sind es knapp unter 10.050 Tage. Das Entopia-Gebäude bietet dem CISL die perfekte Umgebung seinen globalen Auftrag im Sinne der Nachhaltigkeit umzusetzen und dabei ein Umdenken zu erreichen sowie zu sinnvollen Änderungen zu inspirieren. Außerdem will das Institut einen klaren Weg zu Net Zero Carbon aufzeigen.
„Wenn die Industrie und die Gesellschaft erst einmal sehen, dass eine hochgradig nachhaltige Modernisierung ohne einen erheblichen Anstieg der Kosten oder eine Ausdehnung des Zeitplans möglich ist, wird dies anderen Auftraggebern das Vertrauen geben, ähnliche Projekte in Angriff zu nehmen“, so Peter abschließend..
„Für die CISL als Organisation ist das Entopia-Gebäude ein Meilenstein für eine Phase, die zweifellos große Veränderungen für uns alle mit sich bringen wird.“
„Das Gebäude steht beispielhaft für die Ziele von CISL. Wir setzen uns weiterhin für die Zusammenarbeit und Innovation über traditionelle Grenzen hinweg ein. Wir sind entschlossen, unsere gewonnen Erkenntnisse mit dem Ziel zu teilen, den Wandel in der Baubranche zu fördern und eine Blaupause für andere zu schaffen. Denn wenn wir beginnen, auf Nachrüstungen statt auf Neubauten zu setzen, können wir die Net Zero Carbon erreichen und so die Klimakrise bekämpfen.“
Clare Shine, Director and CEO, CISL
Das Gebäude eröffnete im Sommer 2022.